➕➕➕ Soeben gesichtet: Schlange 🐍 Größe: nicht klein 😱 Art: Python 👩🏼🏫 Ort: Schuppen 🏚 Reaktion: Foto Foto 📸🤠 ➕➕➕
Und mit diesen News 🗞 melden wir uns zurück 👱🏼♀️🙋🏻♂️🔙. Dieses Mal von der nächsten Station auf unserer Reise durch Australien’s Osten 🇦🇺 – einer Kräuterfarm 🌿, auf der wir bereits seit zwei Wochen unser Geld verdienen 💵 und selbiges auch noch etwa bis Mitte Oktober vorhaben weiterhin zu tun *work work work* ➡️ *money money money*.
Kleine Schlangenkunde
Jetzt mag der eine oder andere denken 💭: Pythons sind ja gar nicht giftig ❌⚰️, die beiden sind ja gar nicht in Gefahr, das ist jaaaa voll langweilig 😴.
Und korrekt, diese Schlangenart erwürgt ihr Abendessen lediglich 🤪 und bevorzugt dafür eher kleine Kängurus (die Verwechslungsgefahr ist also tendenziell gering), ABER gerade vor zwei Tagen hat eine (sehr giftige) Braunschlange 🐍💀, nur wenige Meter von unserer Behausung entfernt, den kleinen Dackelwelpen 🐶 unserer Chefs angegriffen 🧛♂️🚨. Wir können Entwarnung geben – der kleine Teppichporsche hat die Attacke scheinbar unbeschadet überstanden (Gift wahr wohl alle 💁🏼) und Frauchen wird wohl so schnell nicht wieder am Bach mit ihm spazieren gehen.
Uns hat sie umgehend mit einem Erste-Hilfe-bei-Schlangenbissen-Set versorgt (abbinden, ruhig halten, auf Hilfe warten), wir sind also save 🤜🤛 (zumindest in der Theorie).
Kräuterhexen
📍 Wo sind wir denn jetzt?
Auf einer Bio-Kräuterfarm in Biloela (1 1/2 Stunden von der Küste entfernt)
❓ Was heißt Bio?
Nix Anti-Unkraut, nix Anti-Viecher; nur Wasser, Sonne, organische Wachstumshelfer und wir, die Unkraut-Ollis ^^
👩🏼🌾 Was machen wir hier?
Eigentlich… ja… Unkraut jäten und das gute Kraut ernten in einem Verhältnis von 80:20 und das mindestens 38 Stunden in der Woche
🌿 Was für Kraut
Derzeit Koriander und Petersilie, grundsätzlich aber auch alles andere an Grünzeux, was man in der Kräuterabteilung im Supermarkt findet (Dill, Basilikum etc.)
Nein, es ist kein Traumjob und ja, Rücken und Beine haben ein gutes Stück an Arbeit zu leisten 🙄. Aber es bringt die Moneten auf unser Konto 💸, die wir zum Weiterreisen benötigen.
Morgens zwischen sieben 🕖 und acht Uhr 🕗 schmeißen wir uns also auf’s Feld 👨🏻🌾👩🏼🌾 und rücken mit einem Küchenmesser bewaffnet 🔪 all dem Gesocks zu Leibe, das keine Daseinsberechtigung zwischen all den wertvollen Speiseveredlern hat 😈. Wir jäten uns durch schier endlos lange Reihen von Petrasilie und Koreanerander und sehen jede Pipipause als Erholungsurlaub an 🚽🏝.
Nach acht Stunden bricht dann gefühlt der Rücken durch 🤕 und wir schleppen uns ins überhitzte Auto 🔥🚙🔥, um den Heimweg zum Wellblech-Lager (dazu später mehr) anzutreten. Meist bringt einen nur der Gedanke ans Feierabendbier durch die restlichen Stunden nach der Mittagspause 🍺🏃🏼♀️🏃🏻💨.
Die Sonne ist zwar teils angenehm warm (wenn sie nicht gerade beschließt einen anzuzünden), natürlich aber UV-technisch brandgefährlich 👆🏼. Daher ist das Tragen von langer Hose 👖, Langarmshirt 👔 und Hut 🧢 ❗️ nicht optional ❗️, wenn wir nicht in wenigen Jahren Dauergast beim Hautarzt sein möchten 👨🏼⚕️❌.
Nach der aufwendigen Eliminierung von besonders wachstumsfreudigem unerwünschtem Pflanzenmaterial 🌱⚔️🛡, merkt man dann am Folgetag: Ja, es ist möglich in jedem einzelnen Finger Muskelkater zu bekommen 😆 (gar nicht mal so lustig, wenn alles, was mit greifen zu tun hat, plötzlich mit Schmerz verbunden ist 😓).
Eine willkommene Abwechslung ist da das Ernten des genießbaren Grünzeux’ 🌿. Hinten auf dem Erntefahrzeug 🚜 wird von uns das kostbare Gut in großen Behältern ordentlich geschichtet und von bisher übersehenem Unkraut befreit 👮🏼♀️👮🏻 (⬅️ 💯% Unkraut-Politessen). Abschließend wird eine hygienische Riesen-Badekappe über die gestapelten Boxen gezogen und die ganze Fuhre von einem Laster abgeholt 🚚.
Unsere Ernte wird von Australien aus in die ganze Welt verschifft 🗺. Wenn Ihr also ein Stück Distel in Eurem nächsten Päckchen Koriander habt – das waren wir 😁.
Leben in der Wellblechhütte
Unsere Unterbringung mag vielleicht an die der polnischen Erntehelfer bei uns zulande 🇩🇪🇲🇨 erinnern, ist aber tatsächlich recht wohnlich und bietet alles, was man so braucht (insbesondere eine Dusche 🚿, wenn man verschmutzt, wie ein kleines Trüffelschein, von der Arbeit heim kommt 🐷).
Neben vier Schlafräumen 🛌💤, gibt’s zwei Bäder 🚽🚿, Küche 🍳, Wohnzimmer 🛋 und einen Frischluft-Aufenthalts-Bereich ☀️, der natürlich bevorzugt mit unserer Gegenwart geschmückt wird 💁🏼💁🏻♂️. Alle Räumlichkeiten wurden nach und nach aus Wellblech zusammengezimmert 🏗🔨. Bedeutet: Isolation und Schutz vor extrem Außentemperaturen ist nicht wirklich (gar nicht) geboten (mit Ausnahme des Wohnbereichs, der mal ein Kühllager war 😆).
Weil hier gerade ‚Winter’ ist, sind die Nächte kalt (2°C) ❄️ und die Tage warm (24°C)☀️ bis sehr warm >30°C) ☀️🔥. Nachts wird also mit doppelter Decke geschlafen, früh morgens mit drei Lagen Klamotte, Mütze und Tuch um den Hals 🧣 gefrühstückt 🍞 und die Beißer gereinigt 😬 und ab 9 Uhr wird dann auf dem Feld alles Überflüssige ausgeplünnt und schwitzenderweise dem Unkraut zu Leibe gerückt.
Unerwähnt bleiben sollten auf gar keinen Fall diejenigen, die den Alltag zwischen Wellblechwänden mit uns zusammen durchleben – unsere Kollegen (und damit auch Mitbewohner):
Derzeit sind wir noch zu fünft. Neben uns beiden Kreaturen 🧟♀️🧟♂️, haben sich auch ein französisches Pärchen 🥖👩🏼👱🏼🇫🇷 und ein deutscher Jungspund 👦🏼🇩🇪 dem Kampfe gegen das Unkraut verschrieben. Zu Beginn wurde unsere europäische Mannschaft 🇪🇺 noch durch eine Engländerin 👩🏻🏴 verstärkt, die sich aber mittlerweile von dannen gemacht hat 👋🏽🚗💨.
Während wir bis hierhin fast ausschließlich mit Australiern zu tun hatten, ist es mal wieder ganz angenehm, Gleichgesinnte um sich zu haben. Ob nach Feierabend bei einer Gerstenkaltschale 🍺, abends vor der Glotze 📺 (auch hier läuft gerade der Bachelor *wolle diese Rose annehmen?* 👨🏻🌹), im Pub (Kneipe) 🍻 oder beim gemeinsamen Grillerchen am Wochenende 🥩, mit Gruppendynamik ist’s doch am schönsten.
Allerdings ist das Gemeinschafts-Glück nicht mehr von allzu langer Dauer 😕, denn schon in einer Woche düst der Rest vom Gehöft 👩🏼👱🏼👦🏼 👋🏽🚗💨, während wir hierbleiben. Etwas Gutes hat es allerdings auch: Der ganze Kühlschrank kann dann von uns in Beschlag genommen und ausgiebige Duscherlebnisse 👌🏽🚿 zelebriert werden (bei fünf Personen duscht der Letzte meistens kalt).
Wenn wir nicht arbeiten…
… dann arbeiten wir 😄. Entweder es wird die Hütte geputzt 🏠🚿, Wäsche gewaschen 👕🛁 und die Vorräte aufgefüllt 🛒, oder wir widmen uns der facebook’schen Angebotserstellung und instagram’schen Foto- und Häschtäg-Recherche im Zuge der Tätigkeit für unseren deutschen Arbeitgeber. Und so ein Blog kostet natürlich auch Zeit 👨🏻💻⏳😉.
Natürlich reicht die Zeit aber auch für Flugbuchungen 🛩 ins nahe Neuseeland 🇳🇿🥝, das wir pünktlich zu Jahresbeginn 2019 mit unserer einmonatigen Anwesenheit beglücken werden 😊.
Wir danken für’s Lesen und beantworten gern Eure Fragen, sofern es welche gibt 🤓.
See you soon / bis bald
Undine & Michael 👨🏻🌾👩🏼🌾
Kommentare (1)
Hier Fred, wir sind Inge u. Fred aus SN ( BRD) und staunen immer wieder über die sehr qualitative Berichterstattung von dem anderen Teil unseres Globuses. Undine, bist Du die Verfasserin o. Dein netter Partner. Es liest sich alles so spannend bzw. abendtauerlich besser könnte es ein Schriftsteller nicht ausdrücken. Und die Bilder dazu sind umwerfend. Wir sind gespannt auf die nächste Staffel. Liebe Grüße aus der Heimat kommen von Inge u. Fred